Ein neues Reifegrad-Modell zur digitalen Transformation
Teil 11: Aus 2×2 und 2×2 bauen wir das 2x2x2 Reifegradmodell der digitalen Transformation

Digitale Transformation

von Sven Ruoss
08.02.2016
Digitale Transformation

Die beiden Modelle „Four Types of Digital Maturity“ und „Digital Transformation Assessment“bedienen sich einer 2×2-Matrix. Damit können Unternehmen und Organisationen einfach in eine der vier Kategorien eingeteilt werden. Damit wird die komplexe Wirklichkeit der digitalen Transformation sehr vereinfacht und beschränkt abgebildet, was jedoch auch der Sinn und Zweck von Modellen ist. Beide Modelle müssen auf lediglich zwei Achsen (x- und y-Achse) bzw. zwei Dimensionen reduziert werden. Bei der Auswahl der Dimensionen unterscheiden sich die beiden Modelle.

Das Modell „Four Types of Digital Maturity“ wählt als x-Achse „Transformation Management Intensity“ und als y-Achse „Digital Intensity“, während sich das „Digital Transformation Assessment“ Modell für „Digital Operational Excellence“ als x-Achse und „Digital Customer Experience“ als y-Achse entscheidet.

Auch wenn die Dimensionen andere Namen aufweisen und andere Parameter darunter verstanden werden, sind deutlich Parallelen erkennbar. So sind beispielsweise unter der Dimension „Digital Intensity“ auch die Dimension „Digital Operational Excellence“ und teilweise die Dimension „Digital Customer Experience“ subsumiert. Das Modell „Four Types of Digital Maturity“ gewichtet die Thematik „Managementfähigkeiten für die digitale Transformation“ mit einer eigenen Achse sicherlich stärker. Hingegen legt das andere Modell „Digital Transformation Assessment“ den Schwerpunkt nebst der internen Perspektive mit dem digitalen Kundenerlebnis auch auf die externe Sicht.

Für beide Modelle lassen sich gute Argumente aufzählen, weshalb sie ihre Fokussierung vorgenommen haben. Optimalerweise liessen sich in einem neuen Modell die einzelnen Vorteile beider Modelle übernehmen und so sowohl die Kundenperspektive als auch die Führungsperspektive einzeln beleuchten. Dieses neue, verbesserte Modell hätte dann aber den grossen Nachteil, dass es mit mindestens einer neuen Dimension bedeutend komplexer wäre und für die Visualisierung die dritte Ebene (2×2×2-Würfel) hinzugezogen werden müsste.

12-teilige Serie zum Thema “Digitale Transformation”

Dieser Artikel ist ein Teil einer 12-teiligen Serie zum Thema “Digitale Transformation. Die weiteren Teile findet man unter folgenden Links.

Über Sven Ruoss (31. Mai 1982): Sein Berufsweg führte Ihn von der Beratungs- in die Medienbranche. Seit vier Jahren arbeitet er im Bereich Business Development bei verschiedenen Medienunternehmen in der Schweiz (Tamedia, watson) und setzt sich für die digitale Transformation in der Medienbranche ein. Nebenamtlich ist Ruoss als Studienleiter des CAS Social Media Management und als Dozent am Center for Digital Business der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich engagiert. Sein Betriebswirtschaftsstudium schloss Ruoss 2008 als M.A. in Marketing, Services and Communication Management an der Universität St. Gallen (HSG) ab. In seiner Freizeit rennt er gerne Marathons. Mindestens einmal pro Jahr macht er eine digitale Diät und besteigt Berge - ohne Smartphone und ohne Internet. www.svenruoss.ch